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Die armenische Frau und das 20. Jahrhundert: Mariam Aslamasjan. Online Ausstellung
25/06/2020 @ 14:00 - 27/06/2020 @ 18:00
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Mariam Aslamasjan (1907-2006)
Bei der Arbeit des Werkes „Die Lobpreisung des Helden“, 1943. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Mariam Aslamasjan wurde am 20. Oktober 1907 im Dorf Basch-Schirak, unweit von Alexandropol (Gjumri) in einer wohlhabenden Familie geboren. Nach der Revolution wurde ihre Familie entkulakisiert, aber Mariam verlor nicht den Mut und akzeptierte mit großem Enthusiasmus die Ideen der Revolution.
Das Haus der Aslamasjan-Familie in Basch-Schirak. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Familienfoto. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Nachkriegszeit, 1946. Familienfoto. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Mariam Aslamasjan absolvierte die Schule in Alexandropol. Danach studierte sie am Technikum für Kunst und Industrie in Jerewan bei Stepan Aghadschanjan und Sedrak Arakeljan. 1927 nahm sie zum ersten Mal an einer Ausstellung teil, die dem 10. Jubiläum der Oktoberrevolution gewidmet war. Nach ihrem Abschluss 1928 führte sie ihr Studium am Institut für Technik und Kunst in Moskau fort, wo sie von Künstlern wie M. Gerasimow, K. Istomin, M. Rodionowa, A. Drewin, N. Udaltsowa usw. unterrichtet wurde.
Bei einer Ausstellung, 1959: © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
In den 30-er Jahren zog Mariam Aslamasjan nach Leningrad, wo sie am Institut für Darstellende Kunst weiterstudierte. Doch ihr Studentenleben war nicht einfach. Sie wurde als Fremdkörper dreizehnmal vom Institut ausgeschlossen. Mariam gelang es Lenins Witwe, Nadezhda Krupskaja, zu treffen und ihr von ihrer Lage zu erzählen, über all die Ungerechtigkeiten, welche die Kinder aus solchen Familien erleiden mussten und sie nicht einmal studieren durften. Krupskaja war von der jungen Frau und ihrer Bereitschaft, für ihre Rechte und ihr Studium einzustehen, überrascht und versprach, zu helfen.
Einige Tage später veröffentlichte Krupskaja einen Artikel darüber, dass die Nachkommen der Kulaks in der Sowjetunion nicht für die Sünden ihrer Eltern büßen sollten. Dadurch rettete Mariam also nicht nur sich selbst und ihre Schwester, sondern auch zahlreiche andere junge Leute, denen das gleiche Schicksal zugefallen war.
Mariam und Jeranuhi in der Werkstatt, 1960. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Mariam, links, Nikolaj Nikoghosjan, in der Mitte, Jeranuhi, rechts, bei einer Gruppenausstellung. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Die Werke von Mariam Aslamasjan sind sehr stark vom Geist des alltäglichen Leben, der armenischen Natur, den Tänzen und Liedern geprägt. Es ist kein Zufall, dass sie Martiros Sarjan als ihren Mentor sah, obwohl sie nie bei ihm gelernt hatte.
Die Schwestern Aslamasjan mit Martiros Sarjan, 1963. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
In den letzten Jahren ist sie sehr viel gereist: nach Indien, Japan, Afrika… All die Eindrücke, die sie während der Reisen gesammelt hat, spiegeln sich in ihren Werken wieder.
Mariam Aslamasjan in Gurzuf, 1974 © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Mariam mit ihrer Mutter. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Den größten Teil ihres Lebens verbrachte Mariam in Moskau. Ihre Werke wurden in zahlreichen Galerien der Welt ausgestellt. In den Museen von Berlin, Sankt Petersburg, Venedig, Tokio, Delhi usw. werden noch bis heute viele ihrer Werke aufbewahrt.
Für die Werke ihrer indischen Reihe wurde sie mit dem Preis von Jawaharlal Nehru ausgezeichnet, der ihr persönlich von Indira Gandhi überreicht wurde.
Mariam und Indira Gandhi. © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
„Ich bewundere den Osten. Dort gibt es nationale Traditionen, die den Künstler mit ihren bunten Farben bezaubern“ © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Allerdings war Mariams Blick immer in Richtung Heimat gewandt und sie hinterließ ihre Sammlung in Armenien.
1987 wurde in Gjumri das „Museum der Schwestern Aslamasjan“ eröffnet, in dem rund 620 Originalwerke der Schwestern aufbewahrt werden.
„Paprikas. Flamme“ 1978 © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
„Komitas“ 1982 © Museum der Schwestern Mariam und Jeranuhi Aslamasjan
Artikel von Henrik Hamazaspyan