„Made in Germany“ Deutsches Filmprogramm GAIFF 2023

„Made in Germany“ Deutsches Filmprogramm GAIFF 2023

Am 10. Juli, um 19:00 Uhr , Moscow Cinema, Red Hall

Landschaft

Deutschland/ Armenien 2023, Dokumentarfilm

Regie: Daniel Kötter

Dauer: 96 Min.

Landshaft skizziert die Psychogeografie einer geopolitisch aufgeladenen Landschaft und ihrer Bewohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung. In Form einer Reise durch Ostarmenien folgt der Film menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren auf ihrem Weg durch die Landschaft, vom Sewansee bis zur Goldmine Sotk, die seit dem Karabach-Krieg im Jahr 2020 von Aserbaidschan besetzt ist.

Am 12. Juli um 17:30 Uhr, Cinema House, Grand Hall

Roter Himmel

Deutschland 2022-2023, Spielfilm

Regie: Christian Petzold

Dauer: 103 Min.

Auszeichnung: Berlinale 2023: Silberner Bär – Großer Preis der Jury

Eigentlich wollten Leon und Felix den Sommer im Ferienhaus an der Ostsee zu zweit verbringen. Als Freunde und vor allem arbeitend; der eine an seinem zweiten Buch, der andere künstlerisch kreativ. Aber Nadja und Devid sind auch da und bringen jede Menge positive Vibes mit. Vier junge Menschen also beim Sich-Lieben, auch wenn das besonders Leon nicht ganz leicht fällt. Sein unvollendetes Manuskript verfolgt ihn auf Schritt und Tritt, in die Gartenlaube und an den Strand. Die gute Stimmung der anderen lässt seine eigene meist noch schlechter werden. Der Besuch des Verlegers naht. Als der im schneidigen Kleinwagen um die Ecke biegt, beginnt der Wald zu lodern. Es regnet Asche, der Himmel färbt sich rot und das Beziehungsdrama, das körperliche Intensität und künstlerische Sublimierung vereint, nimmt eine Wende in eine neue Dimension.

Christian Petzolds zweiter Teil einer Trilogie, die er 2020 mit „Undine“ begann, handelt vom Nicht-schlafen-Können und Liebenwollen, vom Schreiben und Gelesenwerden, vom In-der-Welt-Sein und möglicherweise doch An-ihr-vorbei-Leben. Ein Film im Schwebezustand zwischen Symbolik und Realistik, komisch und zutiefst tragisch.

Am 13. Juli, um 16:30 Uhr, Moscow Cinema, Red Hall

Notes on Displacement

Deutschland/ Palästina/ Katar 2022, Spielfilm

Regie: Khaled Jarrar

Dauer: 74 Min.

In „Notes on Displacement“ kauft der Regisseur hinter der Kamera Unterlagen von einem syrischen Flüchtling, um sich aus der Entfernung in deren Geschichte zu vertiefen. Dabei wird er von der Angst und der Orientierungslosigkeit einer syrischen Familie auf ihrer zermürbenden Reise auf der Suche nach einem neuen Leben mitgerissen.

 

Am 13. Juli, um 18:30 Uhr, Moscow Cinema, Red Hall

Endless Borders

Deutschland/ Iran/ Tschechien 2022-2023, Spielfilm

Regie: Abbas Amini

Dauer: 111 Min.

 Auszeichnung: Big Screen Award, Rotterdam IFF, 2023 

Die Geschichte beginnt in Belutschistan, in einem kleinen, kaum „verkabelten“ Dorf an der Grenze zum Iran und zu Afghanistan. Ahmad ist ein idealistischer Lehrer im Exil, der die örtliche Gemeinschaft unterrichtet; sein Partner Niloofar hingegen hat wegen desselben Vergehens gegen den Staat eine Zeit lang in Teheran im Gefängnis gesessen. Die Unstimmigkeiten zwischen den beiden sind nicht nur sozialer, sondern auch persönlicher Natur. Ahmads Schicksal kollidiert mit dem einer Familie, die vor den Taliban flieht; schon bald werden die komplizierten Alters- und Geschlechtertrennungen innerhalb dieser Gruppe weitere Probleme und Verwicklungen auslösen – einschließlich einer „Liebespaar auf der Flucht“-Intrige, die flüchtig an Murnaus Klassiker Tabu (1931) erinnert.

Über all die fesselnden, wechselnden Aspekte der Handlung hinweg dramatisiert Abbas Aminis Film geschickt die komplizierte Frage des Engagements: Engagieren wir uns für eine politische Sache, eine religiöse Überzeugung oder eine Person? Und wie verhandeln wir die Verpflichtungen anderer, selbst derjenigen, die uns am nächsten stehen, wenn sie auf einem ganz anderen Wertesystem beruhen?

 

Am 16. Juli um 18:00 Uhr, Cinema House, Grand Hall

 Perfect Days

Deutschland Japan 2022-2023, Spielfilm

Regie: Wim Wenders

Dauer: 123 Min.

 Hirayama reinigt luxuriös ausgestattete öffentliche Toiletten in Tokio. Auf seinen Arbeitswegen hört er gern Musik, er liebt außerdem Bücher und fotografiert in seiner Freizeit Bäume. Hirayama scheint zufrieden mit seinem Alltag. Eine Reihe von Zufallsbegegnungen enthüllt nach und nach mehr über seine Vergangenheit.

Die im Film als Schauplatz dienenden Toiletten sind Teil eines Projekts, bei dem japanische Stararchitekten 17 öffentliche Toiletten im Tokioter Bezirk Shibuya gestaltet haben.